Bahir-Birikin Standart und Geschichte Bahir
Birikin
Bahir Benasay
Barakhzay

Beemer

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Last update: 06.01.2020

FCI - Standard Nr. 248 /  06. 03. 2002/  D

PHARAONENHUND (Pharaoh Hound)

ÜBERSETZUNG  : Uwe H. Fischer und Dr. Paschoud

URSPRUNG : Malta

PATRONAT : Grossbritannien

DATUM DER PUBLIKATION DES GÜLTIGEN ORIGINAL- STANDARDES  : 24. 06. 1987.

VERWENDUNG : Wachsamer, leidenschaftlicher Jäger, der sowohl seine Augen wie auch seinen Geruchsinn benutzt. Bei der Arbeit auf kurze Distanz gebraucht er auch seine Ohren in bemerkenswerter Weise.

KLASSIFIKATION FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp.
Sektion 6 Urtyp
Ohne Arbeitsprüfung

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD : Von mittlerer Grösse, edle Haltung mit klar umrissenen Linien. Anmutig, dabei kraftvoll. Sehr schnell bei freier, leichtfüssiger Bewegung und mit wachsamem Ausdruck.

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN) : Wachsam, intelligent, zutraulich und verspielt.

KOPF : Fang geringfügig länger als der Schädel. Die obere Begrenzungslinie des Schädels verläuft parallel zu der des Fangs. Der Kopf stellt sowohl von oben als auch von der Seite betrachtet einen stumpfen Keil dar.

OBERKOPF :
Schädel : Lang, trocken und gut geformt.
Stop : Geringfügig ausgebildet.
 

GESICHTSSCHÄDEL :
Nasenschwamm : Immer fleischfarben, im Einklang mit der Farbe des Haarkleides.
Kiefer / Zähne : Kraftvolle Kiefer mit starken Zähnen, Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
Augen : Bernsteinfarben, im Einklang mit der Farbe des Haarkleids. Oval und mässig tief gebettet, mit entschlossenem, intelligentem Ausdruck.
Ohren : Mittelhoch angesetzt. Sie werden bei Aufmerksamkeit aufgerichtet getragen, dabei sind sie sehr beweglich. Am Ansatz breit, sind sie gross und fein.

HALS : Lang, schlank, muskulös und leicht gebogen. Linie des Kehlbereichs trocken.

KÖRPER : Geschmeidig, mit nahezu gerader oberer Linie. Die Länge des Körpers, von der Brustbeinspitze zum Sitzbeinhöcker, ist etwas grösser als die Widerristhöhe.

Kruppe : Zum Rutenansatz hin leicht abfallend.

Brust : Tiefe, bis zu den Ellenbogen reichende Brust. Gut gewölbte Rippen.

Bauch : Mässig aufgezogen.

RUTE : Mittelhoch angesetzt, am Ansatz dick, sich zur Spitze (peitschenartig) verjüngend, in Ruhehaltung gerade bis unter das Sprunggelenk reichend. In der Aktion hoch und  gebogen getragen. Die Rute sollte nicht zwischen die Läufe geklemmt werden. Eine Schraubenrute ist unerwünscht.

GLIEDMASSEN

VORDERHAND : Vorderläufe gerade und parallel.

Schultern : Kräftig, lang, gut zurückliegend.

Ellenbogen : Gut anliegend.

Vordermittelfuß : Kräftig.

HINTERHAND : Stark und muskulös. Gliedmassen, von hinten gesehen, parallel.

Kniegelenk : Mässig stark gewinkelt.

Unterschenkel : Gut ausgebildet.

PFOTEN : Stark, gut aufgeknöchelt und fest. Weder aus- noch einwärts gedreht. Gut gepolsterte Ballen. Afterkrallen dürfen entfernt werden.

GANGWERK :  Frei und fliessend; der Kopf wird ziemlich hoch getragen, und die Schrittweite des Hundes sollte, ohne jegliches Zeichen von Anstrengung, viel Boden decken. Die Läufe und Pfoten sollten sich in einer Linie mit dem Körper bewegen. Jegliche Tendenz, die Pfoten seitwärts zu werfen oder eine steppende Aktion, sind höchst unerwünscht.

HAARKLEID:

HAAR : Kurz und glänzend, von fein und dicht bis etwas harsch. Keine Befederung.

FARBE : Rostbraun bis dunkelrostbraun, wobei die folgenden weissen Markierungen zulässig sind : Weisse Schwanzspitze sehr erwünscht; weisser Brustfleck ("Stern" genannt); Weiss an den Zehen. Schmale weisse Blesse auf der Mittellinie des Gesichts erlaubt. Fleckung oder Weiss in anderer Form als erläutert unerwünscht.

GRÖSSE :
Widerristhöhe Rüden: im Idealfall   56 cm (von 56 bis 63,5 cm),
Widerristhöhe Hündinnen: im Idealfall  53 cm (von 53 bis 61    cm).

FEHLER : Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss hinsichtlich Gesundheit und Wohlbefinden des Hundes.

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

 

Geschichte

Kunstwerke, die während der Steinzeit, wahrscheinlich etwa 4.000 v. Chr. im Nildelta entstanden sind, zeigen das Bild eines Hound- Typs, der den Pharao, Ibizian- und Sizilian- Rassen außerordentlich ähnlich ist. Diese Hunde hatten die typischen großen, aufrecht stehenden Ohren, sie stammen von südlichen Pariahunden und wurden aufgrund ihrer Schnelligkeit planmäßig gezüchtet. In der Zeit der ägyptischen Dynastien findet man diese Hunde häufig abgebildet, sie zeigen eine überraschende Ähnlichkeit mit dem Hundegott Anubis, der die Seelen zu ihrem Platz im Leben nach dem Tod geleitet.

Schon lange vor der Zeit der Ägypter handelten die Phönizier lebhaft mit Windhunden dieser Art rund um die bekannte Welt. In den meisten Fällen wurden diese Hunde durch Kreuzungen mit einheimischen Hundeschlägen in neue Hunderassen umgewandelt und geformt.

Aber in einer Reihe von Fällen blieb die Ladung Hunde auf isolierten Inseln völlig unter sich, sie wurden über die Jahrtausende reinrassig weitergezüchtet.

Solch ein Fall liegt beim Pharaoh Hound vor.

Die Phönizier kolonialisierten etwa 1.000 v. Chr. die Insel Malta. Sie brachten in dieser Zeit ihre stromlinienförmigen Hounds mit. Über die Jahre erkannte die Bevölkerung dieser felsigen Insel mit armseligem Boden den Wert der Hunde für die Kaninchenjagd.

Man gab ihnen den Namen Kelb-tal-fenek: Kaninchenhund.

Nach dem Untergang der mittelöstlichen Zivilisation überließ man Malta sich über viele Jahrhunderte selbst; allerdings berichtet die Legende, dass der Apostel Paulus im Jahre 60 n. Chr. nahe Malta Schiffbruch erlitt und die Einwohner dieser Insel zum Christentum bekehrte. Über nahezu 2.000 Jahre wurden die Originalhunde auf dieser Insel reinrassig ohne Einkreuzung irgendeines anderen Typs weitergezüchtet. Heute ist der Pharaoh Hound der Nationalhund von Malta. Ein Stück lebender Vergangenheit zeigt uns, wie Hunde vor Tausenden von Jahren aussahen.

Obgleich einige Pharaoh Hounds in den 30er Jahren nach England gebracht wurden, erweckten sie wenig Interesse, verschwanden bald wieder. Erst als die Rasse in den 60er Jahren wieder eingeführt wurde, fand sie Anklang. Ein englischer Spezialclub wurde gegründet. Erst 1968 erfolgte die offizielle Anerkennung durch den Kennel Club. Ende der 60er Jahre wurden erste Exemplare nach Nordamerika eingeführt, fanden aufgrund ihrer Geschicklichkeit bei Windhunderennen und Jagdgebrauchshunde- Prüfungen für Windhunde viel Respekt.

1979 erkannte Kanada die Rasse an, Amerika folgte 1983.

Eigenschaften:

Der Pharaoh Hound ist ein ungewöhnlicher Windhund. Er kann durchaus ausschließlich nach seiner Nase jagen. Im Wesen ist er freundlich und liebevoll, sogar verspielt. Dies zusammen mit seiner Intelligenz machen ihn recht leistungsfähig für Unterordnungsprüfungen. Eine Eigenschaft, die man sonst bei den eigenwilligen Windhunden nicht häufig findet. Trotz großer Schnelligkeit und Beweglichkeit sind diese Hunde ihrem Wesen nach zu Hause ruhig und anpassungsfähig. Die lange, peitschenartige Rute wird in Aktion in sanftem Bogen hoch getragen. Sehr ähnlich seinen alten Paria- Vorfahren und seinem Vetter, dem Kanaanhund. Seine Wachsamkeit und Pflegeleichtigkeit machen ihn zum erstklassigen Partner für Menschen, die sich keine zusätzliche Arbeit mit dem Hund machen wollen. Oft beobachten heutige Hundebesitzer, dass Pharaohs sich gegenseitig Regenwasser ablecken. Offensichtlich eine Wüsten- Instinkthandlung zum Ausnutzen jeglichen Wassers.

Bei Erregung laufen diese Hunde rosarot an, Gesichter und Innenseiten der Ohren leuchten. Man sagt, "sein Gesicht leuchtet wie ein Gott".

Im FCI- Bereich werden diese Hunde nicht den Windhunden, sondern den Hunden vom Urtyp zugerechnet.

Der Windhund von Malta ist der heutige offizielle Repräsentant des

Pharaonenhundes. Auf seinen Heimatinseln wird er "kelb-tal-fenek" genannt, Kaninchen-Hund.

Der Pharaoh Hound ist ein mittelgroßer, glatthaariger Hund mit einer edlen Körperhaltung bei frei ausgreifenden, mühelosen Bewegungen. Seine Allgemeinerscheinung ist die eines graziösen, doch kräftigen Hundes von rechteckigem Format.

Typisch für den Pharao Hound sind große bewegliche Ohren, eine fleischfarbene Nase und bernsteinfarbene Augen. Lebhaft, beweglich und sprungfreudig braucht der Pharaoh Hound viel Auslauf. Er ist anhänglich, liebenswürdig und von spielerischem Wesen. Er ist wachsam bei der Annäherung fremder Personen, aber ihnen gegenüber freundlich, wenn sie in passender Weise ins Haus eingeführt werden.

In Malta wurde er sehr erfolgreich zur Kaninchenjagd eingesetzt.

Das er mit Härte absolut nicht zu erziehen ist und sich ein sehr eigenständiges Wesen bewahrt hat braucht man nicht zu erwähnen.

Ein Hund zum "sich Schmücken" ist er nicht, denn seine Haltungsbedingungen sind nicht ohne.

Verwendung:

Da der Pharaonenhund zur Jagd auf Kaninchen gezüchtet wurde, ist er ein leidenschaftlicher und wachsamer Jäger. Im Gegensatz zu anderen, uns bekannten Rassen, Jagd er mit Augen, Ohren und Nase gleichzeitig. Von daher ist es schwer, die mögliche Beute vor ihm zu sehen und ihn somit von einer möglichen Jagd abzuhalten.

Da wir auch selber stolze Besitzer eines Pharaohundes sind, kennen wir das Gefühl beim gemeinsamen Spaziergang auf einmal ohne Hund da zu stehen. Es geht so schnell und der Hund ist mitten in der Jagd. Doch alles schreien, rufen bringt nichts. Der Hund hört uns sowieso nicht. Wir bleiben dann einfach stehen und warten auf die Rückkehr von der Jagd. Wenn er dann kommt darf man aber auf gar keinen Fall mit ihm schimpfen oder ihn sogar schlagen. Man sollte wissen, dass diese Hunde lange auf sich allein gestellt waren und sie haben überlebt. Das heißt: Wenn wir schreien, oder sonstiges erreichen wir nur, dass der Pharaohund gar nicht mehr zurück kommt.

Aussehen:

Der Pharaohund ist von mittlerer Größe. Er hat eine edle Haltung mit klaren Linien. Er ist schlank und dennoch kraftvoll. Auch bei Renngeschwindigkeit ist er dennoch leichtfüßig in seinen Bewegungen und zeigt einen wachsamen Ausdruck.

Verhalten und Charakter:

Der Pharaoh Hound ist sehr wachsam, intelligent, zutraulich ( sogar richtig verschmust ) und sehr verspielt.